Was ist bio-geo-dynamische Optimierung ?

Die Landschaft, wie wir sie kennen, basiert auf einem dynamischen Prozeß der Entwicklung. Über Jahrtausende hat sich unter dem Einfluß von Klima und Vegetation und unter den geologischen Voraussetzungen eine Welt aus Ebenen, Hügeln und Bergen modelliert.

Wir finden alle denkbaren Landschaftsformen von stabil (Fels) bis in ständige Bewegung (Dünen). Aber die Meisten befinden sich in einem empfindlichen Gleichgewicht. Boden wird in einem unablässigen Wandel gebildet, eingetragen, stabilisiert oder abgetragen. Pflanzen spielen die entscheidende Rolle in der Regulierung dieser dynamischen Prozesse. Die Vegetation hängt von Klima und Geologie ab, verändert diese aber auch nachhaltig.

Heutige ingenieurtechnische Eingriffe beruhen auf einem statischen Modell. Natürliche Faktoren wie Vegetation, Wasser und Erdzusammensetzung werden nur über ihre Extremwerte in diese Berechnungen einbezogen. Für eine graduelle und dynamische Einbeziehung dieser Faktoren fehlen sowohl die Modelle, als auch die aktuellen Daten, deren Beschaffung sehr aufwendig sein kann. Einer der Hauptgründe für diesen Umstand ist das fehlende Vertrauen aller Beteiligten, da das geforderte Wissen nicht im Bereich der Ausbildung der Personen liegt, die üblicherweise mit solchen Problemen beschäftigt sind.

Sicherheitsfaktoren, wie sie gefordert werden, sind häufig eher in Korrelation mit der Unkenntnis über die Zusammenhänge, als mit einem realen Sicherheitsanspruch. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann man nach jedem größeren Regenfall überprüfen.

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Der Sicherheitskoeffizient für diese Konstruktion, berechnet nach Standardmodellen, ist 0,0018. Trotzdem überstand sie die schwersten Regenfälle (400mm/Tag), die je in der Region gemessen wurden. ( Mehr Informationen )

 

Die sogenannte Lösung eines Problems ist in vielen Fällen nichts anderes als dessen Verlagerung auf einen anderen räumlichen Bereich.

Diese Verlagerung eines Problems infolge mangelnder bio-geo-dynamischer Integration sieht man besonders deutlich bei der Analyse der zur Zeit gehäuft auftretenden Hochwasser.

Anstatt eines weiträumigen systemanalytischen Ansatzes wurden Bäche eingedämmt und ihr Ablauf dort beschleunigt, wo Hochwasser auftraten. Die eigentlichen Ursachen, wie: Erdabtragung, ökologisch nicht korrekte Formen der Landwirtschaft und verstärktes Akkumulieren von Oberflächenwasser, wurden nicht beseitigt. Die Regierungen förderten mit der Flurbereinigung geradezu die Verschärfung der Situation.

Erste Ansätze eines Wandels sind zum Beispiel die staatlichen Förderungen zum Wiederherstellen der Feldmauern in der Bretagne und die Begrünung der Weinberge in Deutschland. Aber auch die Verringerung der Abflußgeschwindigkeit durch Renaturalisierung kleinerer Bachläufe gehört zu diesem Konzept.

Die Frage des Risikos, hochaktuell im Straßenbau in Drittweltländern , wird in Europa durch eine scheinbare “endgültige“ Sicherheit ersetzt. Die Frage, ob viele kleine Überschwemmungen nicht volkswirtschaftlich weniger Schaden anrichten, als die eine, “unvorhersehbare“, die alle Maßnahmen überwindet, wird bewußt vermieden.

In der Natur laufen biologische und geologische Prozesse entsprechend einem fein geregelten Gleichgewicht ab. Die Veränderung eines Faktors beeinflußt nachhaltig die anderen.

Bei der Planung von Trassen in Hanglagen wird die Schichtung im Boden und die Stabilität der einzelnen Schichten als gleichbleibend angenommen. Unsere Erfahrungen zeigen, daß das Anschneiden verschiedener Horizonte immer zu einer Veränderung der Wasserführung und dadurch zu Veränderungen der bodenchemischen und bodenmechanischen Parameter führt. Alles zusammen führt zu einem Wechsel in der Vegetation und der Hangstabilität.

Es handelt sich dabei um ein dynamisches System. Nach zyklischen Veränderungen, die bis zur Katastrophe führen können, stellt sich ein neuer, stabiler Zustand ein. Eine statische Betrachtung kann diesem System nicht gerecht werden. Ein sehr wichtiger Gesichtspunkt in diesem Zusammenhang ist die Fähigkeit zur Resilienz. 

Wir bieten daher im Gegensatz zu den klassischen Ansätzen ein dynamisches Modell, das jahreszeitliche Relationen und Entwicklungen über längere Zeiträume ebenso integriert, wie das weitere Umfeld des geplanten Eingriffes. Im innerstädtischen und stark genutzten Raum wird die sozio-ökologische Komponente mit in Betracht gezogen.

Die von EcoStab entworfenen Maßnahmen entwickeln sich in der Folge selbstständig und autonom. Sie benötigen wenige Unterhaltsmaßnahmen und werden im Laufe der Zeit immer stabiler.

 

Die ökologische Abstimmung jeden Eingriffes dient

dem Erhalt einer lebens- und erlebenswerten Umwelt

auch für spätere Generationen