Ecofarming ist ein gebräuchlicher Name der von Prof. Kurt Egger und seinem Team entwickelten Theorie des standortgerechten Landbaus in den Tropen. Sie bildet eine der Grundlagen der modernen Agroecologie. Beim standortgerechten Landbau in den Tropen handelt es sich ausdrücklich um eine Methode der Humanökologie. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit einzelner Maßnahmen werden immer Aspekte der sozialen und politischen Nachhaltigkeit mit einbezogen.
Es ist ein komplexes System von landwirtschaftlichen Techniken und Erosionsschutzmaßnahmen, das eine nachhaltige und hoch produktive Bewirtschaftung in den Tropen ermöglicht. Die speziellen Techniken, die zum größten Teil aus traditionellen Anbautechniken in Afrika und Asien abgeleitet sind, erlauben auch die dauerhafte Nutzung schwieriger Böden (z.B.: Laterite oder Hanglagen). Der standortgerechte Landbau bezieht ausdrücklich lokale Traditionen, Erfahrungen und die Kreativität der Nutzer in sein Konzept ein.
Im Gegensatz zur bodenerhaltenden Landwirtschaft (conservation agriculture), die zur Zeit vorallem in Nordamerika und Australien besonders hervorgehoben wird, handelt es sich um gartenbauliche Techniken, die vorallem Kleinbauern zu Gute kommen. In Afrika ist die Anwendung solcher kleinbäuerlicher Anbaumethoden auch in größerem Maßstab üblich.
Ecofarming beinhaltet immer auch eine Tierzuchtkomponente. Zur Erzeugung von Proteinen, aber auch zum Aufschluss von landwirtschaftlichen Restprodukten und Produktion von Dünger. Es wird immer eine zeitweise bis komplette Stallhaltung eingeschlossen. Eine Kombination mit atypischer Beweidung (short duration or flash grazing) zu bestimmten Jahreszeiten kann sinnvoll sein.
Viele Informationen auf Deutsch findet man auf de rHomepage von Foelt
Geschichte:
Ab 1974 PAP (Project agro-pastoral) Nyabisindu/Rwanda
ab 1985-1994 PIASP (Projet de l'intensification agro-sylvo-pastorale) Mugusa/Rwanda
ab 1994 FOELT (Verein zu Förderung des ökologischen Landbaus in den Tropen) Gikongo/Rwanda